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Wasserfall Arena Batöni: Wanderung zum Kraftort im Weisstannental

Für die einen sind die Wasserfälle in Batöni Kraftorte, die aufbauende Energien freisetzen. Für andere ist es ein Naturspektakel, dass man so selten sieht. Auf jeden Fall aber ist eine Wanderung zur Wasserfall Arena Batöni ein Tagesausflug zum konditionieren, entspannen und geniessen.

Los geht es an der Bushaltestelle in Weisstannen. Zu allererst, lasse ich den Ort auf mich wirken und alles was ich höre ist – Nichts! – Herrlich.

Der heutige Tag ist mässig warm, sonnig und trocken. Von Weisstannen schweift mein Blick ganz klar rauf zu den Schweizer Bergen. Ich schau erwartungsvoll in Richtung Lavtinatal, aber es lässt noch nicht erahnen, was mich auf dieser Wanderung zur Wasserfall Arena Batöni alles erwarten wird.

Wie ich es liebe, wenn ich zwischen den Bergen im Tal langlaufen kann. Ich schaue hoch und jedes Mal denke ich mir, wie klein ich doch gegen die Welt bin. Mein Freund sagte zu dieser Wanderung zu den Wasserfällen, dass sie als „Einfach“ gekennzeichnet ist. Als wir dann vor einer ca. 45% Steigung stehen, glaube ich ihm das nicht mehr.

Höhe, fertig, los zur Wasserfall Arena Batöni

Der erste Abschnitt ist wirklich steil und kostet gerade zum Anfang sehr viel Kraft in meinen Beinen. In der Mitte mache ich kurz Halt für eine Verschnaufpause und drehe mich zurück, um den Ausblick zu geniessen. Die rot-weisse Markierung am Doppelstein zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Immerhin lege ich auf die ersten Meter, direkt mal 300 Höhenmeter zurück.

Der Weg ist steinig und immer wieder laufen mir Menschen entgegen oder überholen mich. Das Wandern ist ja schliesslich kein Weltlauf und ich möchte auch keinen Marathon gewinnen. So mache ich an der ersten „Bachüberquerung“ halt und verschlinge das lecker Käsebrot vom Buchmann Bäcker. Frisch gestärkt und neuer Kraft, gehts auf dem Weg weiter. Ein steiniger Serpentinenweg durch den Wald schlängelt sich entlang, während ich beim Laufen dem Gufelbach rauschen höre.

Vorbei am Sässli

Die nächste Etappe erreiche ich nach gut einer Stunde. Ein kleines schnuckeliges Holzhäuschen, das Sässli, in dem Wanderer auch übernachten können (so wie das ausschaut). Ich befinde mich jetzt auf 1310 Metern über Null an „Unterlavtina“. Dort höre ich ein leichtes Plätschern des Wassers, dass erst auf ein Stück Holz platscht und sich dann seinen Weg in den alten Brunnen schlängelt.

Weiter auf dem Weg in Richtung Wasserfall Arena Batöni, zücke ich meine Mütze aus dem Rucksack. Ab hier wird es richtig ungemütlich. Der Wind bläst durch das Tal und mir gefrieren die Ohren. Nur gut, dass ich zudem heute Morgen einen Kapuzenpulli angezogen habe, der als zusätzlicher Schutz über die Lauscher kommt.

Es ist November und bis jetzt hat es noch nicht geschneit in der Stadt. Doch dann sehe ich den ersten Schnee des Winters und gefrorenen Schnee auf dem Weg. Schön vorsichtig gehe ich über die glatte Strasse. Ich lege noch weiter 200 Höhenmeter zurück und komme letztendlich auf 1536 Meter über Null an.

Wasserfälle direkt voraus

Und dann. Bääm. Stehe ich da vor diesen Wasserfällen. Der Grösste auf 86 Metern, der kleinste auf 45 Metern. Wusch, rauscht das Wasser nur so herunter und die Begeisterung in der Wasserfall Arena Batöni angekommen zu sein, macht sich breit. Es gibt hier auch ausreichend Möglichkeiten es sich bei den Wasserfällen gemütlich zu machen. Rund um einen dicken, in der Mitte stehenden Felsen, gibt es Bänke und weitere Wanderrouten. Für mich ist heute in der Wasserfall Arena Batöni allerdings Schluss.

Übrigens, falls es jemanden interessieren sollte, wie diese Wasserfälle eigentlich heissen, die zu bestaunen sind:

  • Lavtinabachfall
  • Piltschinabachfall
  • Sässbachfall

Dann sehe ich diese Hängebrücke genau vor meinen Augen. Sie ist 51 Meter lang und 10 Meter über dem Bachgrund. Ich habe zwar Höhenangst, möchte aber trotzdem unbedingt mal zur anderen Seite laufen. Gesagt, getan. Ich bekomme noch einmal eine ganz andere Sichtweise auf die Wasserfall Arena Batöni und laufe mit einem dicken Grinsen und viel „hui“ (wegen der Höhe) im Bauch, zurück zur anderen Seite.

Rückzu, genauso wie Hinzu

Diese Route ist eine Einwegwanderung. So wie ich gekommen bin, laufe ich auch wieder zurück. Nur diesmal nicht mehr mit der Sonne im Rücken, denn die ist jetzt auf der anderen Seite. Dick eingepackt, laufe ich den Weg zurück zum Sässli. Dort gibt es nämlich eine Bank zum Rast machen. Dort probiert mein Freund seinen frisch gekauften Reise-Gaskocher* das erste Mal aus.

Das mitgebrachte Wasser reicht gerade so für die Suppe. Aber ich habe Durst. So fülle ich meine 750 ml Flasche* in 5 Minuten. Du erinnerst dich? Das Geplätscher? Genau da fülle ich meine Wasserflasche auf. Nur das Wasser könnte ein wenig schneller fliessen. Ich bin nicht der geduldigste Mensch. Die Zeit beim Auffüllen hat aber ausgereicht, dass die Suppe nun heiss ist und serviert werden kann. Eine asiatische Nudelsuppe hier im Weisstannental. Das ist doch mal etwas ganz besonderes, oder?

Das Sitzfleisch würde gern noch geniessen, die eiskalten Hände und Füsse sagen allerdings:“Los jetzt!“. Also geht es die letzten Höhenmeter wieder durch den Wald zurück nach Weisstannen. In Weisstannen, gibt es übrigens wenig bis keinen Handyempfang. Einen Automaten mit frischen Produkten der umliegenden Bauern allerdings schon. Dort kaufe ich mir frischen Tee zum aufbrühen Zuhause. Und etwas versteckt, entdecke ich ein Schild mit Hinweis auf Käseverkauf. Dort kaufe ich noch 3 verschiedene Sorten Käse für Daheim und bin froh über mein Bargeld.

Noch schnell erneut die Flasche mit frischem Wasser bei der Alten Post in Weisstannen aufgefüllt, da kommt auch schon der Bus angerauscht. Was für ein herrlich, sonniger Wanderausflug hier ins Weisstannental.

Weitere Details zur Wanderung zur Wasserfall Arena Batöni
  • Einwegwanderung
  • 3 Stunden – 5 Stunden (mit Essenspause und genug Zeit zum fotografieren)
  • ca. 11 km Wegstrecke Hin-und Zurück
  • Weisstannen: 1003 Meter
  • Wasserfall Arena Batöni: 1533 Meter
  • 590 hm Auf- und Abstieg
  • gehört zum UNESCO Welterbe Tektonikarena Sardona




Falls du auf der Suche nach weiteren Wanderausflügen in der Schweiz bist, hab ich da sicher noch etwas für dich:

  1. Wanderung auf der Schynige Platte: Panoramaweg mit Aussicht auf Eiger, Jungfrau & Mönch
  2. Wandern trotz Regenwetter: Wanderung auf dem Monte San Salvatore im Tessin
  3. Seealpsee Wanderung: Von Wasserauen zum Bergrestaurant Äscher
  4. Seebergsee Wanderung: Abseits von Touristenströmen im Berner Oberland


Nun bin ich aber ganz gespannt, wie deine Wanderung zur Wasserfall Arena Batöni war? Hast du noch einen Wandertipp für die Nähe? Dann schreib es mir gern in die Kommentare.

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4 comments

  1. Eine spannende Wanderung. Wasserfälle gehen ja immer. Aber im November? Hut ab, ich glaube, ich hätte mich eher ins Bett eingekuschelt.
    Mir gefällt das Bild mit Wasserfall und Kondenstreifen des Fliegers besonders gut. Ich dachte zuerst. der Wasserfall geht in beide Richtungen – was ja spooky wäre.

    LG Liane

    1. Liebe Liane

      Tatsächlich haben wir lange schauen müssen, welche Wanderung wir im November in der Schweiz machen können. Die meisten Bergbahnen sind noch geschlossen bzw. kurz vor Eröffnung der Wintersaison. In den meisten Fällen ist sogar schon Schnee gefallen. Auf dieser Höhe, hatten wir aber noch Glück. Danach gab es dann auf jeden Fall Tee und kuscheln. Man fühlt sich richtig gut danach.

      Falls du die Wanderung mal machen solltest, bin ich gespannt auf dein Fazit.

      Liebe Grüsse, Lisa

  2. Hey Lisa.

    Das klingt nach einer richtig schönen Wanderung. Vielen Dank für die gute Beschreibung. Bei dem Reiskocher ziehe ich den Hut – das wäre mir für die paar Stündchen zu aufwendig 😉 … aber über die Hängebrücke wäre ich auch auf jeden Fall drüber gegangen. Toll, dass Du das gemacht hast!

    Lg Sandra

    1. Liebe Sandra

      Ach quatsch. Mit dem Gaskocher geht es super schnell mit dem Süppchen oder mit einem Kaffee. Ich finde, ein tolles Gadget für unterwegs. Hab mich auch gut festgehalten, als ich einmal hin und her gelaufen bin.

      Liebe Grüsse

      Lisa