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Wandern mit Hund in den Bergen: 5 Tipps für eine entspannte Auszeit in den Alpen

Du gehst das erste mal Wandern mit deinem Hund in die Berge? Es gibt ein paar Dinge, die du beim Wandern mit Hund in den Bergen beachten solltest. Diese lassen sich ganz einfach im Vorfeld planen. So kannst du ohne viel Stress mit deinem Vierbeiner auf die schönsten Wanderwege in den Alpen laufen gehen.

5 einfache Tipps zum Wandern mit Hund in den Bergen

Dein Hund ist noch nicht ausgewachsen? Dann warte noch mit einer grossen Wandertour. Du solltest immer nur so weit gehen, dass die Gelenke deines Hundes nicht beansprucht werden. Ich habe zum Beispiel erst ein Jahr gewartet, bis Frau Maier, mein Freund und ich zum Bergwandern aufgebrochen sind.

Wenn du einen Welpen zu Hause hast, der gerade 5 Monate alt geworden ist, darf der maximal 25 Minuten am Stück laufen. Man rechnet 5 Minuten pro Lebensmonat. Ist dein Vierbeiner also gerade 13 Monate alt geworden, kannst du bereits eine Stunde ohne Pause wandern gehen. Wir haben uns für die Anfangszeit einen Hunderucksack* gekauft. In den kann man seinen Hund bis 12kg dann ganz einfach auf den Rücken schnallen.

Allerdings ist Frau Maier so schnell gross geworden, dass der Rucksack innerhalb 2 Monate schon nicht mehr bequem war. Sie hat bereits mit 10 Wochen knapp 8kg gewogen. Eigentlich hat sie den übelst gern gehabt und ist immer sofort eingestiegen. Aber der Rucksack ist richtig unbequem, sobald der Welpe seine 11 Kilo erreicht hat.

Hier gehts zum Hunderucksack für Welpen bis 12kg*

 

Wandern mit Hund auf der Schynige Platte im Berner Oberland
Wandern mit Hund in den Bergen auf der Schynige Platte im Berner Oberland

1. Wandern mit Hund in den Bergen: Wegstrecke vorher genau anschauen

Für einen heissen/warmen Sommertag, kannst du bereits im Vorfeld genau schauen:

  • gibt es auf dem Weg genug Wald- oder Schattenstrecken
  • fliesst unterwegs ein Bach oder kommst du an einem See vorbei
  • gibt es unterwegs eine Hütte, für eine Pause
  • ist der Wanderweg sehr steinig oder uneben
  • gibt es viele Stufen zu überwinden

Immer wenn ich Frau Maier mit zum wandern gehen mitnehmen möchte, prüfe ich den Wanderweg. Auf eine Gratwanderung würde ich sie noch nicht mitnehmen. Dafür ist sie manchmal noch zu tapsig. Teilweise sind die Wege sehr schmal und links und rechts gehts direkt viele Höhenmeter nach unten. Natürlich würde ich sie bei einer solchen Wanderung immer an der Leine lassen.

Sollte es sich aber um einen normalen Weg handeln – in der Schweiz mit gelb markiert – sind die Wege sehr oft auch mit Kinderwagen zu gehen. Oft mache ich sie auch von der Leine ab, wenn ich sehe, dass die Wege breit sind. Oder wenn wir auf einem grossen Stück Wiese laufen (ohne Kühe). Ist die Markierung allerdings als Bergwanderweg – in der Schweiz weiss, rot, weiss gekennzeichnet – laufe ich erst selbst ein wenig auf dem Weg mit Leine und prüfe, wie die Gegebenheiten sind. Meistens kann ich dann selbst gut abschätzen, ob ich sie frei laufen lassen kann oder nicht.

2. Pausen einlegen

Wandern mit Hund in Guttannen, Frau Maier der Hund hat sich einen grossen Stock ins Maul gesteckt
Frau Maier hat einen schönen Stock auf der Wanderung durch Guttannen gefunden

Egal ob du auf einer Sommerwanderung oder Winterwanderung mit deinem Hund unterwegs sein solltest, plane immer genug Pausen ein. Unterwegs gibt es viele tolle, neue und aufregende Gerüche für deinen Vierbeiner. Das Schnüffeln kann auch ganz schön anstrengend werden.

Ich gehe sehr oft Essen in einer Alphütte und gönne Frau Maier Ruhe. Meistens braucht sie erst einmal 15-20 Minuten, um sich zu entspannen. Sie liebt Menschen und ist immer sehr interessiert. Durch das bereits im Welpenalter trainierte Kommando „Platz“, legt sie sich ab. Meistens unter den Tisch, dass fühlt sich für sie wie eine Höhle an. Ausserdem kann ich während dem Sitzen gut mit einem Fuss auf ihrer Leine stehen. Dann kann sie nicht abhauen. Meistens halte ich diese auch sehr kurz, damit sie wirklich liegen bleibt.

Falls du nicht der Typ für Hüttengaudi bist, kannst du dich unterwegs auch auf einen Stein, einer grünen Wiese oder eine Holzbank ausruhen. Sehr oft habe ich das Glück, dass auf über 1000 Höhenmeter meistens die Sonne scheint. So bleibt es auch für den Hund während der Pause warm. Bringe beim Wandern mit Hund doch einfach eine Decke* mit, auf der dein Schnuffi „Platz“ machen kann.

Lesetipp: Ausflugsziele in Thüringen (mit Hund)



3. Genügend Wasser einpacken

Eigentlich ganz klar, dass du immer ausreichend zu Trinken bei einer Wanderung dabei haben solltest. Aber nicht nur für dich ist Wasser wichtig, sondern auch für deinen Hund. Natürlich gibt es immer mal wieder einen Bach oder einen See, aus dem ich Frau Maier trinken lasse. Aber nicht auf jeder Wanderung gibt es den. Deshalb habe ich immer eine Flasche Wasser extra beim Wandern mit Hund dabei.

Trinknapf für Unterwegs*

Was ich übrigens schon oft bei Frau Maier beobachtet habe, dass sie aus Bächen oder Flüssen manchmal nicht trinkt. Wahrscheinlich riecht sie schon, dass das Wasser nicht gut ist. Sicherlich macht das nicht jeder Hund. Im Sommer bei stark wechselnden oder sehr heissen Temperaturen solltest du aufpassen, wo dein Vierbeiner trinkt. Denn es kann sein, dass ein See mit Blaualgen oder anderen Bakterien verunreinigt ist. Das kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Du solltest deinen Hund auf keinen Fall aus dem See trinken lassen, wenn du folgendes Feststellen kannst:

  • eine Ansammlung von Algen
  • trübes und/oder verfärbtes (grün, gelb rot, blau, braun) Wasser
  • Stellen, wo sich Flocken, Schlieren oder ein schmieriger Film auf dem Wasser bilden

Du kannst dir nicht genau vorstellen, wie der See dann aussehen kann? Ein paar Beispielbilder und weitere Tipps zur gefährlichen Blaualge, findest du auf dieser Website.

Lesetipp: Urlaub mit Hund in der Schweiz: Alles was du wissen musst!

4. Temperaturen beachten

wandern mit Hund auf einem gelb markierten Wanderweg im Berner Oberland am Brienzersee
Herrliche Runde am Brienzersee entlang mit Hund

Wandern mit Hund in den Bergen im Sommer

Hunden wird es sehr schnell viel wärmer als uns. Wenn wir bei sonnigen Temperaturen schwitzen, ist deinem Hund beim wandern sicher auch sehr heiss. Die Vierbeiner regulieren ihre Wärme über die Pfoten und über das Hecheln. Das hast du im Sommer ganz sicher schon bei deinem Hund beobachten können. Hier gibt es aber auch wieder unterschiede. Fängt Frau Maier – eine Continental Bulldogge – im Sommer schneller an zu hecheln, als zum Beispiel ein Beagle.

Deshalb schaue immer genau wann du deine Wanderung beginnen möchtest. Lege währen der Mittagszeit, wenn es am wärmsten ist, wirklich eine Pause ein. Vielleicht sogar am See. Pack dir deine Decke ein, etwas Proviant zum verputzen oder sogar deinen Bikini. Dann geht ihr eine kleine Runde im (arschkalten) Bergsee baden. Tatsächlich war ich im Berner Oberland unterwegs zum Seebergsee. Draussen waren 30 Grad oder mehr und der See hat eine Temperatur um die 10 Grad. Ein bisschen vorsicht ist hier auch geboten, dass du nicht zu schnell reinspringst. Das ist nicht so gut für den Kreislauf. Für die Abkühlung an einem heissen Sommertag, wird es dir dein Hund danken.

Wandern mit Hund in den Bergen im Winter

Frau Maier und ich am Winterwandern im Bregenzerwald – Foto: Dominic Wolf

Solltest du dagegen im Winter wandern gehen mit deinem Hund, ist es wichtig, dass ihm nicht irgendwann zu kalt wird. Als wir letztes Jahr Winterwandern gegangen sind, hat sich Frau Maier so sehr gefreut. Sie ist gehüpft und gesprungen. Ist immer vorne weg gegangen und hat sich mega über den Schnee gefreut. Manchmal sah sie sogar aus wie ein Schneehase. Weil sie dann aber so warm war und sich bewegt hat, haben wir erst beim Sitzen gemerkt. Dem Hund ist einfach sau kalt. Deshalb ist es besser, immer in Bewegung zu sein.

Wenn du dann aber doch mal eine Pause machen solltest – habe eine wollig warme Decke* für deinen Hund dabei. Alternativ gibt es auch einen sogenannten Pfotenschutz* zum anziehen. Wie schön oder komfortabel ein Hund das Tragen findet, weiss ich nicht so genau. Ganz kurzhaarige Hunderassen tragen schon ab 15 Grad einen Hundemantel oder einen Pullover*. Ich habe beides an unserem Hund noch nicht ausprobiert. Wandern im Winter, waren wir mit unserem Hund immer bei Sonnenschein.

Noch mehr Tipps zum Wandern mit Hund in den Bergen findest du in meinem Interview bei Tierwelt.ch.

5. Meide Mutterkühe und Herdenschutzhunde auf den Wanderwegen

Wandern mit Hund und Begegnung mit einer Kuhherde auf dem Wanderweg auf der Bannalp
Wandern mit Hund in den Bergen: Auf der Bannalp sind wir auf eine entspannte Kuhherde getroffen

Verhalten auf Wanderwegen mit Mutterkühen

Vielleicht ist es dir auch schon so beim wandern im Sommer ergangen? Plötzlich läufst du durch einen Bauernhof und vor dir liegt eine eingezäunte Wiese. Offensichtlich führt hier aber der Wanderweg entlang. Die Weide ist gut geschützt und sollte von dir auch unbedingt wieder verschlossen werden. Die Kühe sollen ja schliesslich auf der Wiese bleiben und nicht ausbüxen.

Wenn du nun aber auf eine Wiese kommen solltest, auf der auch Mutterkühe stehen, mache lieber einen grossen Bogen um sie. In den meisten Fällen stehen vor solchen Weiden meist Infotafeln. Leine unbedingt deinen Hund an. Kühe haben es, genauso wie Hunde, in ihren Instinkten vorsichtig zu sein. Deshalb beschützen die Kühe auch ihre Kälber vor Gefahren und sind sofort auf Angriff.

Ein paar Grundregeln, wenn dein Wanderweg durch eine Mutterkuh-Weide führt:

  • Bleibe ruhig und scheuche die Herde nicht auf
  • Leine unbedingt deinen Hund vorher an
  • Halte den Hund an kurzer Leine und abgewandt zur Kuhherde
  • Bleibe auf den Wanderwegen
  • Verlasse diese nur, falls du durch eine Kuhherde gehen müsstest und mache einen grossen Bogen
  • Verschliesse immer wieder die Gatter zur Weide

Falls doch mal eine Kuh auf Angriff gehen sollte, lasse lieber deinen Hund los. Er kann vor der Herde schneller fliehen. Dein Hund ist schnell genug, um den Mutterkühen auszuweichen.

Du bekommst das auf jeden Fall mit, wenn eine Kuh sauer und aggressiv sein sollte. Sie fangen an zu schnauben, ihren Kopf von oben nach unten zu bewegen, sie scharren mit den Kufen und fangen an zu brüllen.

Fang jetzt bloss nicht an zu rennen!

Das könnte schnell bedrohlich auf die Kuhherde wirken. Drehe niemals den Rücken zur Herde und laufe langsam zurück. Wenn eine Kuhherde wirklich stinkig sein sollte, unbedingt die Weide verlassen.

Verhalten auf Wanderwegen mit Herdenschutzhunden

Herdenschutzhunde werden mittlerweile immer häufiger bei Tierherden eingesetzt. Oft ärgern sich die Bauern über gerissene Schafe oder Ziegen durch den Wolf. Der Herdenschutzhund beschützt die Meute davor. Da kann es schon mal vorkommen, dass auf einmal ein grosser Hund auf dich bellend zu gerannt kommt. Du kannst schon von Weiten auf dich aufmerksam machen, in dem du laut redest. Im besten Fall siehst du aber schon weit vorher, dass du dich auf eine solch bewachte Weide begibst.

Sollte es passieren, dass ein Herdenschutzhund dich mit bellen überrascht, verhalte dich respektvoll. Fang nicht an mit Stöcken zu fuchteln, zu schreien oder dich schnell zu bewegen. Lasse den Hund abchecken, dass du in Ordnung bist und von dir keine Gefahr ausgeht. Falls er nicht aufhört zu bellen, dann laufe langsam und rückwärts zurück. In jeden Fall unbedingt Augenkontakt vermeiden.

Versuche bloss nicht einen Herdenschutzhund zu streicheln. Wenn du auf dem Wanderweg weiter gehst: Mache einen grossen Bogen um die von ihm beschützte Herde.

Wenn du mit deinem Hund wandern bist, dann mache ihn unbedingt an die Leine. Laufe am besten einen grossen Umweg um die Herde. Falls das gar nicht geht, kehre einfach um.

Urlaub mit Hund in der Schweiz: Das solltest du wissen!

Das solltest du beim Wandern mit Hund in den Bergen immer dabei haben

Es gibt ein paar Dinge, wie du sicher schon gelesen haben solltest, die du beim Wandern mit Hund immer dabei haben solltest. Ich fasse dir gern noch einmal zusammen, was das Wichtigste für unterwegs ist. Die Liste kann natürlich noch verlängert werden, wenn du möchtest. Das sind die Dinge, die ich immer dabei habe:

  • Hundegeschirr
  • Hundeleine (3 Meter lang) oder Schleppleine
  • Hundekotbeutel
  • Trinken für den Hund
  • Hundenapf
  • Decke, zum Pausen einlegen
  • Leckerlies

Schöne Wanderwege für dich und deinen Hund:

  1. Hittisau im Bregenzerwald mit Hund: Die (noch) unentdeckte Perle in Voralberg
  2. Schynige Platte Wanderung: Auf dem Panoramaweg mit Aussicht auf Eiger, Jungfrau & Mönch
  3. Schweiz Geheimtipp: 10+2 Orte, die du unbedingt gesehen haben solltest
  4. Winterwandern in der Schweiz: 12 sonnige Wanderungen mit Aussicht

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Was ist dir schon einmal beim Wandern mit Hund in den Bergen aufgefallen? Was sind deine liebsten Wanderrouten mit Hund in den Alpen? Schreib es mir in die Kommentare

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2 comments

  1. Hallo zusammen,

    danke für die vielen Tipps. Gerade das Verhalten bei Begegnungen mit Mutterkühen oder Herdenschutzhunden finde ich sehr interessant. So kommen wir als Hundehalter bei den Bergbauern nicht in Verruf.

    Viel Spaß beim Wandern
    Jens

    1. Hallo Jens

      Sehr gern! Das stimmt und ist auch wichtig für den Umgang mit den Tieren, egal ob wegen dem Hund oder Kuh/Herdenschutzhund. Ich hab immer mal wieder ein mulmiges Gefühl mit dem Hund zwischen der Herde zu laufen, denn da hat schon die ein oder andere Kuh mit ihren Läufen gescharrt. Dann bin ich einfach etwas schneller gelaufen als sonst 😀 Mein Hund liebt die Kuhfladen leider sehr und würde am liebsten alle auffuttern. Gehts dir denn da auch so?

      Liebe Grüsse
      Lisa