Diesen grässlichen blauen Teppich und den alten Innenausbau unseres alten Mercedes Krankenwagen Hubi, wollen wir auf keinen Fall behalten. Es entspricht überhaupt nicht unserem Geschmack. Deshalb bauen wir unseren Mercedes Van um und der alte Innenausbau von Hubi muss weg. Welche Überraschungen beim Ausschlachten hier auf uns gewartet haben, das lies lieber selbst.
Merke dir, immer wenn du einen gebrauchten Van kaufst, dauert der Ausbau länger, als du vermutest. Auch wir haben das immer wieder zu spüren bekommen. Du nimmst dir vor, dass du dieses und jenes an dem Tag schaffen möchtest. Schaffst aber nur einen Teil davon. Durch das bereits verbaute, musst du dich in die Lage hereinversetzen und den alten Ausbau verstehen. Dauert etwas länger, als ganz von vorn anzufangen.
Innenausbau von Hubi
Alte Möbel müssen raus
Den alten Innenausbau von Hubi’s Vorgänger wollten wir nicht behalten. Es ist schlichtweg in einem Wort zu sagen:“hässlich“. Überall lauert knallblauer Teppich an der Wand und brauner Plastik rundherum. Am Boden ein alter und ausgefärbter, blauer PVC-Boden. Am Eingangsbereich noch die alten Armaturen des Krankenwagens.
Was wir vorher nicht wussten, dass die Möbelstücke und der Teppich mit einem Kleber angeklebt wurden, der viel Kraft und Schweiss beim Entfernen gekostet hat. Das dagegen schlagen mit dem Gummihammer an die alten Holzmöbel, bereitete mir sehr viel Spass. Bis zu einem gewissen Grad, denn irgendwann ist die Kraft auch einfach weg. Deshalb haben wir mindestens 4 Tage gebraucht, um alle alten Möbel aus dem Hubi zu entfernen.
Das Möbelkonstrukt des alten Krankenwagens war noch drin. Die Möbel alle aus Plastik, teilweise schon beschädigt und repariert. Das Blöde aber – alles miteinander verbunden. Klar, wenn der Krankenwagen schnell fahren muss, um Leben zu retten, muss alles fest sein. Aber bis wir da teilweise herausgefunden haben, was miteinander zusammenhängt oder was man zuerst entfernen muss, damit man das eigentlich gewünschte Teil losmachen kann, vergingen Stunden. Und dann waren da noch die zu fest gedrehten oder verrosteten Schrauben. Du kannst dir also vorstellen, dass es etwas knifflig wurde.
Eigentlich war der Plan die Innenstücke an Liebhaber weiterzuverkaufen, aber das war nach dem Entfernen einfach nicht mehr möglich. Einige Möbelstücke haben wir dann einfach mit dem Hammer kaputt gehauen. Alleine das Entfernen des Möbelkonstrukts hat uns zwei Tage gekostet.
Wieso geht das nicht ab?
Hatte ich eigentlich erwähnt, was der Vorgänger eigentlich für einen festen Kleber verwendet hat? Du stehst da den ganzen Tag in deinem Van, mit dem Ziel, den Innenausbau im Hubi schnellstmöglich zu machen. Aber, wir haben schnell gemerkt, dass man sich immer 2 Tage mehr einplanen sollte für das, was man sich für einen Tag vorgenommen hat.
Allerdings haben wir schnell unsere Techniken gefunden, um alles gut lösen zu können. So zogen wir als erstes der Wand den Teppich ab. Lösten dann den alten PVC Boden von der Siebdruckplatte. Wobei, zuerst lösten wir die erste Schicht und entschlossen uns dafür, dass wir die zweite Schicht PVC auch noch ablösen. Mit verschiedenen, recht chemischen Mitteln, lösten wir dann den alten Kleber von der Bodenplatte ab. Schlugen mit einem Gummihammer gegen ein Brechstange und hebelten so den alten Boden ab.
Kein Krankenwagen mehr in Sicht
Wir hatten lang überlegt, ob wir die Zwischenwand zur Fahrerkabine drinnen lassen sollen. Eine weitere Idee war, dass wir in der Mitte eine Aussparung machen, um einfacher nach vorn zu gelangen. Letztendlich haben wir aber die beste Lösung für uns gefunden. Wir haben das obere Stück herausgetrennt und die untere Hälfte drin gelassen. Wir möchten gern an die vordere Ecke einen Teil unserer Küche dorthin machen. So haben wir gleich eine Abtrennung und müssen nicht zusätzlich Material neu einkaufen.
Ein grosser Vorteil für uns ist die bereits eingebaute Standheizung. Diese haben wir natürlich drinnen gelassen. Diese wird dann mit der neuen Küchenzeile integriert. Ein Umbauen oder verlegen wäre zwar nicht unmöglich aber so ist es stressfreier.
Was wir ausserdem für den Innenausbau von Hubi noch weggemacht haben, ist die alte Konstruktion am Dach. Dort wurden vermutlich die Atemmasken und ähnliches untergebracht. War eben genau da angebracht, wo die alte Liege für den Patienten mal stand. Wir hatten erst überlegt diese drinnen zu lassen, weil schon viele Lampen integriert sind. Weil es aber zu viel sinnlosen Platz nach oben weggenommen hat, musste es letztendlich doch raus. War auch gut, denn darunter versteckte sich ein bisschen Rost.
Hoffentlich brennt nichts an
Zudem haben wir an den Seiten die grossen Plastikplatten entfernt und darunter haben sich viel kleine Metallplatten versteckt. Diese waren mit der Hauptkonstruktion von Hubi verschweisst. Wir wussten, dass der alte Krankenwagen bereits gedämmt wurde. Allerdings mit alten Material und so haben wir uns dann entschieden, die Metallplatten alle heraus zu flexen. Eine Heidenarbeit inklusive Schweiss und Bibbern von etwa 7 Stunden. Die Funken flogen uns wie verrückt um die Ohren. Allerdings hat Dowo Decken an den Seiten angebracht, dass kein Funke an die Elektrik kommen kann.
Am Ende hat sich Hubi dadurch noch mal um mehr als 70 Kilogramm leichter gemacht. Zudem konnten wir ein paar kleine Stellen von Rost entdecken, die wir dann zuerst mit Rostumwandler* und anschliessend mit Rostblocker* behandelt. Die Ecken haben wir natürlich noch schön abgeschliffen, dass wir uns nicht daran schneiden. So kommen wir auch viel besser dran, um die Dämmung mit Armaflex* zu kleben.
Weg sind die Kabel
Der Vorteil eines alten Krankenwagens, der schon als Wohnmobil genutzt wurde, ist die verlegte Elektrik. Das dachten wir zumindest! Denn es ist eine ganz schöne Arbeit die Kabel der richtigen Stelle zuordnen zu können. Logisches Denken, um sich in die Materie hineinzufuchsen, ist absolut vorteilhaft. Zwischen den richtig verlegten Kabeln, versteckt sich immer mal wieder ein Kabel, welches ins Nichts führt. Zwischendrin einfach abgeschnitten wurde und nun in dem Kabelschacht herumliegt. Glück gehabt, denn das hätte auch mal schnell zu einem Brand führen können.
Damit wir den Sicherungskasten gut erreichen können, haben wir den Beifahrer-Vordersitz ausgebaut. Denn hier führen alle Kabel hin und die Batterie sitzt unter dem Fahrersitz. Die alte, zusätzliche Batterie haben wir erst einmal abgeklemmt. So konnten wir gut schauen, was eigentlich mit der Hauptsicherung verbunden ist und was nicht. Übrig geblieben ist ein kleiner Teil, den wir hoffentlich dann auch wieder verwenden können. Unser Plan ist, die alten Verbindungen beim Innenausbau von Hubi wieder nutzen zu können, um ein Teil der Kosten zu reduzieren.
Ob das so klappt, wie wir uns das vorgestellt haben, wissen wir leider selbst noch nicht so genau. Zwischenzeitlich haben wir sogar überlegt, alle alten Kabel wegzunehmen und einfach Neue zu kaufen.
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Wie viele Tage hast du denn gebraucht, um deinen Van zu entkernen? Hast du dir es einfacher oder schwerer vorgestellt? Schreib es mir in die Kommentare.