Haben hier mal die Nazis Unterschlupf nach dem zweiten Weltkrieg gesucht? Wo kann ich eigentlich Baden und wo soll ich es lieber bleiben lassen? Welche Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura solltest du im Süden auf keinen Fall verpassen? Meine Highlights und Insidertipps für den Fuerteventura Süden der stark windigen Insel, findest du in diesem Beitrag.
Meine Empfehlungen für den Fuerteventura Süden
Parque Natural de Jandía
Die Strasse in den Süden ist buckelig und ruckelig. Eine maximale Geschwindigkeit von 40 km/h ist für einen Mietwagen das höchste der Gefühle. Ausser du hast dir einen Jeep 4×4 Offroad gemietet. Dann sieht man dich nur noch mit einer Staubwolke wegflitzen. Die Küstenstrasse führt dich an den schönsten und entlegensten Ecken im Süden vorbei, die man sich auf einer Vulkaninsel so vorstellen kann. Kannst du das Bergmassiv „Jandia“ entdecken?
Auf der Hälfte der Strecke, kannst du auch rechts abbiegen in Richtung Cofete. Abseits der “normalen” Strasse, findest du immer mal wieder einen kleinen Weg, der dich zu einer schönen Badebucht oder Aussicht bringt. Gib aber beim Erkunden acht, denn wilde Ziegen, die ganz plötzlich vor dem Auto stehen, findest du hier ziemlich viele.
Auch gibt es einen Wanderweg vom Parque Natural de Jandía nach Cofete. Gestartet wird am Fusse des Grand Valle, dort kannst du auch dein Auto auf dem Parkplatz stehen lassen. Ausreichend Wasser und festes Schuhwerk sind hier absolutes Muss. Auch wenn der ständige Atlantikwind dir um die Ohren blässt – Eincremen nicht vergessen!
El Puertito – Insidertipp Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura im Süden
Der Fischerort mit seinem Campingplatz, ist besonders etwas für Wellenreiter. Aber er gilt auch als Surfspot für eher erfahrene Menschen, wegen den vielen Steinen am Wasserrand. Ich nehme mir die Zeit und beobachte für eine halbe Stunde die Surfer. Heute sind keine guten Wellen zu sehen und die Menschen liegen mehr auf ihren Bretter, als sie darauf stehen.
Dieser Ort zählt zu meinen liebsten Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura im Süden: Hier sind die festen Caravans auf dem Campingplatz eingebettet im Sand. Zum Sonnenuntergang hatte ich mega geiles Licht, um ein paar Gegenlichtaufnahmen davon zu machen. Irgendwie hat mich der Ort an einen Trailerpark in Amerika erinnert (auch wenn ich selbst noch nie da war). Man mag es kaum glauben, aber in den verlegensten Ecken, finden sich die schönsten Motive.
Der kleine Ort hat sogar zwei Restaurants. Probiert habe ich keines davon, weshalb ich gar nicht darüber schreiben kann. Einen kleinen Dorfstrand gibt es auch. Sogar ein kleiner Sandstrand, der gleichnamig zum Dorf „Playa el Puertito“ heisst.
Faro de Punta Jandia
In 1.4 km Entfernung vom Örtchen El Puertito, versteckt sich dieser Leuchtturm ganz im Süden von Fuerteventura. Auf dessen Aussenterrasse darf sogar gesessen werden. Geöffnet hat dieser bei meinem Ausflug allerdings nicht. Der Faro de Punta Jandia ist bis heute aktiv und voll funktionsfähig. Vielleicht ist der Aussenbereich ein schönes Plätzchen für deine Mittagspause? Auf jeden Fall sehr schön, um die Wellen zu beobachten, die auf die grossen Steine der Insel treffen.
Hier würde ich lieber auf das Baden verzichten. Die Unterwasserströmungen & Brandungswellen des rauen Atlantiks sind sehr stark und lebengsgefährlich. Deshalb ist Plantschen an dieser Stelle verboten. Schau doch lieber, ob du bei gutem Wetter bis nach Gran Canaria schauen kannst und geniesse die Sonne.
Playa de Cofete & Cofete
Das Mietauto schaukelt sich mit 30 km/h einer dahin auf der Buckel-Küstenstrasse. Dann die nächste Kurve und Wahnsinn: „Was ist das bitte für eine Aussicht?“ Von oben am Punto de vista sobre Puerto de Montaña, blickte ich auf einen zwölf Kilometer langen Sandstrand hinab. An diesem Tag war der Wind so derb und rau, dass ich am Ende keine Frisur mehr hatte. Dieses Naturbild vor meinen Augen zu sehen, öffnete mir das Herz. Bitte achte darauf, dass du mit deinem Wagen den entgegenkommenden Autos, die sich an der Klippenseite befinden, immer genug Platz schenkst.
Gleich zweimal war ich hier und es war fast immer Menschenleer. Das liegt wohl daran, dass der Strand zum Baden eher ungeeignet ist. Durch die Strömung und hohen Wellen, kommen am Playa de Cofete leider immer wieder Menschen um. Falls du deine Füsse doch mal schnell reinstellen willst, solltest du sehr achtsam sein. Wir waren mal kurz drinnen und haben gemerkt, wie der Sog uns immer weiter rausgetrieben hat.
Sehr romantisch und ruhig, eignet sich eher ein Spaziergang im weichen Sand. Auch hier solltest du, wie beim Besuch der Sehenswürdigkeit Faro de Punta Jandia, genug Sonnenschutz auftragen. Hier weht oft ein Lüftchen und schnell verschätzt man sich, wie stark die Sonne scheint. Ein Schal oder Kopftuch um die Ohren kann zudem nicht schaden.
Der Ort Cofete auf Fuerteventura im Süden
Das kleine Örtchen Cofete wirkt eher wie eine Hippie- und Aussteigerkommune auf mich. Denn wer hier lebt, der braucht nicht viel. Die Häuser sind einfache Steinhäuser oder wurden mit alten Türen zusammengeschustert. Ausserdem nutzt man die natürlichen Energiequellen, die an diesem Ort zur Verfügung stehen. Sonne wird in die Solaranlagen auf den Dächern eingespeist und gibt den gut 15 Einwohnern Strom zum Leben. Ziegen geben Milch zum Trinken und sicher auch Fleisch zum Essen. Ein Restaurant in Cofete, lädt Einheimische und Touristen zum Essen ein.
Villa Winter
Man sagt sich, dass man die Villa Winter lieber nicht betreten sollte. Warum? Weil dort wohl ein griesgrämiger Mensch wohnt. Gesehen habe ich ihn nicht. Wiederrum andere schreiben, dass man gegen ein kleines Entgelt die Villa besichtigen dürfte. Kann aber leider nicht genaues dazu sagen, denn ich bin oberhalb nur an der Villa Winter vorbeigegangen.
Erbaut wurde sie in den 1930er Jahren von dem deutschen Ingenieur Gustav Winter. Er lebte schon länger in Spanien, zuerst in Gran Canaria. Bis es ihn später nach Fuerteventura zog. Es heisst, die Villa Winter wurde als vorübergehende Unterbringung von Nazigrössen aus Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg genutzt. Klar, denn wer sollte schon am äussersten Zipfel einer Vulkaninsel, wie Fuerteventura sie ist, nach verfolgten Nationalsozialisten suchen?
Ausserdem steht zur Diskussion, dass ein geheimer U-Boot Hafen in der Nähe der Villa Winter errichtet wurde. Es wurde weder bewiesen, noch konnten diese Aussagen jemals widerlegt werden. Das bleibt wohl ein Geheimnis von Gustav Winter. Der hat das nämlich mit ins Grab genommen. Genauso unsicher bleibt, ob sich Hitler wirklich jemals in der Villa aufgehalten und versteckt hat.
Eins wird die Villa Winter auf jeden Fall bleiben – ein grosses Mysterium, wieso dieses Gebäude am äussersten Zipfel im Geheimen erbaut wurde.
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Friedhof von Cofete
Wenn du dein Auto vor dem Strand abstellst, stehst du direkt nebendran. Kannst du dir vorstellen, warum dieser Friedhof ausgerechnet so nah am Atlantik angelegt wurde? Die Bewohner von Cofete, die diesen Friedhof errichtet haben, glaubten an das Leben danach. Die Seele des Verstorbenen, sollte auf dem Atlantik dahingetrieben werden. Ich weiss nicht genau, ob man diesen Friedhof am Strand Cofete noch zu den Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura bezeichnen kann.
Der Friedhof ist durch die starken Sandverwehungen heute kaum mehr sichtbar. Die Eingangstür lässt sich schon gar nicht mehr öffnen. Davor hat sich ein riesiger Haufen Sand aufgetürmt. Die Mauern sind längst umgefallen, der Blick schweift in die Ferne. Hier und da erkennst du, dass es mal ein Friedhof gewesen sein muss. Aufgestellte Kreuze sind heute noch zu sehen.
Costa Calma
Für grosse Hotelanlagen und All-Inclusive Urlauber bekannt, erstreckt sich der Ort entlang der hübschen Stadtstrände Playa de Costa Calma und Playas de Sotavento. Nichts desto trotz, gibt es hier trotzdem Möglichkeiten als Backpacker und individuell Reisender seinen Urlaub zu verbringen. Denn auch Ferienwohnungen und Apartments sind einfach zu finden. Unglaublich finde ich, dass dieser Ort ist nur für Urlauber entstanden ist und somit keinen historischen Stadtkern besitzt.
In Costa Calma, „ruhige Küste“ auf Deutsch übersetzt, werden sportliche Aktivitäten gross geschrieben. Weil das Meer hier sehr ruhig ist, ist es gerade für Anfänger aller Sportarten sehr beliebt. Windsurfer und Taucher kommen hier gern vorbei. Da der Strand ins Wasser abfällt, ist Costa Calma für Familien mit Kindern zum baden gehen besonders geeignet.
Restaurantempfehlungen Costa Calma
Restaurant Tasca Dos Jotas
Mehrmals war ich hier Essen und kann mit gutem Gewissen das Restaurant im Innenhof des Einkaufcenters empfehlen. Das Restaurant war zu meiner Zeit zwar gut besucht, wir haben aber dennoch immer ein Plätzchen zum Essen gefunden. Meine Empfehlung für ein Abendessen:
- Pimientos Padron 5.95 €
- Queso Frito 7.50€
- Parrillada 7.50 €
- Wasser 1.90 €
Galvan Marrero
Richtig spanisch frühstücken gehen und zwischen den Einheimischen den morgendlichen Kaffee schlürfen? Das geht hier besonders gut. Uns hat der Laden sehr gut gefallen und nicht nur am Morgen eine Wohltat für den Magen. Über den ganzen Tag verteilt, gibt es hier belegte Brötchen, frischen Kuchen oder Plätzchen zu vernaschen.
Mein Frühstück: Belegtes Brötchen 2.70 €, Milchkaffee 1.70 €
Risco del Paso
Gerade bei Windsurfern zählt dieser Ort als einer der liebsten Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura. Wer hier einfach entspannen will, sich sportlich betätigen möchte oder einfach nur im Wasser plantschen will, der kommt in Risco del Paso voll auf seine Kosten. Der lange Sandstrand ist sicher auch etwas für dich. Du stehst auf FKK? Dann bist du hier genau richtig. Es gibt nämlich sogar einen extra Bereich für alle, die lieber nackt durch die Gegend laufen.
Von März bis Oktober herrscht hier bestes Wetter zum Kite- und Windsurfen. Deshalb gibts auch gleich am Strand eine Ausleihstation bzw. Vermietung. Du kannst dich natürlich auch mit einem kühlen Getränk ans Meer setzen und die bunten Kites beobachten. Macht nämlich genauso Spass, falls du dich noch nicht in das Wasser stürzen möchtest.
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Playa los Canarios
Mein persönliches Highlight und absoluter Insidertipp für Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura, ist dieser versteckte Strand. Playa los Canarios, lässt sich von der Autobahnabfahrt „Mal Nombre“ und weiter auf der FV-602 erreichen. Unter der Autobrücke hindurch, kommst du auf dem Schotterweg zum Parkplatz des Strandes. Wenn du mit einem Camper oder Van unterwegs bist, ist das hier ein wirklicher Stellplatz-Geheimtipp auf Fuerteventura.
Wenn du Glück hast, dann ist einer der „Steinhütten“ noch frei. Ansonsten lohnt es sich wirklich einen Windschutz* einzupacken. Wir wollten dort zu Mittag essen, mussten aber nach 5 Minuten wieder gehen. Denn all unsere Sachen waren von oben bis unten voll mit Sand und das Essen kriselte immer mehr im Mund.
Lesetipp: Die 6 schönsten Strände auf Fuerteventura
Playa de Esquinzo
Der Strand wird auf zwei Teile aufgeteilt. An dem einen befinden sich Liegen und Sonnenschirme zur Miete. Etwas weiter nördlich ist der eher wilde Strandteil zu finden. Wo sich Liegen zum Mieten befinden, gibt es zudem eine Strandbar und die Windsurf-Ausleihstation des Robinson Clubs in Esquinzo. Hier verkehren auch viele Gäste der oberhalb liegenden All-Inklusiv-Hotels. Wer zudem gern FKK im Urlaub betreibt, der ist im wilden Teil besser aufgehoben.
Der weisse Strand ist ziemlich windstill, sehr flach und deshalb besonders für Familien mit Kindern sehr zum Baden geeignet. Einen entsprechenden Sonnenschutz solltest du aber dabei haben. Am Sandstrand gibt es keine Bäume, die Schatten spenden. Immer schön eincremen*.
Morro Jable und Jandia
Jandia geht in Morro Jable über und andersherum. Das ursprüngliche Fischerdörfchen Morro Jable ist schon lange nicht mehr so ruhig und entspannt, wie es früher einmal war. Denn heute sind die Touristen gekommen, die etwas geboten haben möchten. Das spiegelt sich auch im Gesamtbild wieder, was man sieht, wenn man die Strasse entlang fährt.
Von All-Inklusive Hotels umgeben, gibt es immerhin ein paar schöne Ecken und Restaurants zum Verweilen. Falls du auf der Suche nach einem Souvenir, Klamotten oder günstigem Parfüm bist, dann folge einfach der langen Einkaufsstrasse. Entspannung pur gibts dennoch in Morro Jable am langen Sandstrand.
Herrlichen Ausblick auf den Ort und das Meer, gibts von der Promenade aus. Vom Robinson Club Jandia im Süden bis zum alten Stadtkern von Morro Jable, kannst du entlang des Strandes spazieren gehen. Mein Tipp: Vor Sonnenuntergang losgehen, um diesen herrlichen Blick der untergehenden Sonne zu geniessen. Manchmal sieht es so aus, als wäre die Sonne nur wenige Kilometer von einem entfernt.
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Gibts noch weitere Sehenswürdigkeiten die es auf Fuerteventura im Süden zu sehen gibt? Hast du deine Ausflüge mit meinen Beiträgen über Fuerteventura geplant? Was hat dir besonders gefallen? Schreib es mir in die Kommentare.
2 comments
Hallo Lisa,
ein schöner Artikel mit wunderbaren Fotos, die eine ganz andere Insel zeigen, als ich sie mir vorgestellt habe. So viel karge Berge, Felsen und Sand. Ich habe direkt Lust bekommen, mit unserem Wohnmobil dorthin zu reisen. Weißt Du, ob und wie dies von Europa aus möglich ist? Und wann warst Du eigentlich dort? Es sieht alles so nach Winter aus, aber auf angenehme Weise.
Herzliche Grüße,
Jens
Lieber Jens
Toll, dass ich dir mit meinem Artikel und mit meinen Bildern, Lust auf Fuerteventura machen konnte. Ich war selbst nicht mit unserem Van auf der Insel, bin mir aber sicher, dass es Fähren vom Festland aus gibt. Meiner Recherche zufolge, gibt es aktuell nur eine Fähre von Spanien nach Fuerteventura mit Trasmediterranea. Die Überfahrt dauert 36 Stunden. Wobei ich aber aktuell von Cadiz aus nur Überfahrten nach Cran Canaria, La Palma, Lanzarote & Teneriffa gefunden habe. Innerhalb der Insel kann man dann gut hin und her kommen, wenn man Fred Olsen nimmt. Wahrscheinlich ist es ratsam eine Fähre von Cadiz auf eine andere Insel zu nehmen und dann Kanaren-Intern mit dem Wohnmobil zu reisen.
Hoffe, dass dir das weiterhilft. Wünsch dir viel Spass die Insel zu erkunden und freu mich natürlich über Erfahrungsberichte.
Liebe Grüsse
Lisa