Kamera geschenkt bekommen und du verzweifelst jetzt schon an den vielen Knöpfen und Einstellungen? Kein Problem! Ich helfe dir mit meinen 6 Fotografie Grundlagen Tipps, was du am Anfang unbedingt wissen solltest. Lerne mit mir gemeinsam, endlich bessere Bilder ganz ohne den Automatikmodus zu fotografieren.
Fotografie Grundlagen für Einsteiger
Lerne, wie der M-Modus funktioniert
Eins der wohl wichtigsten Fotografie Grundlagen, die ich Dir als professionelle Fotografin mitgeben kann. Erst wenn du weisst, welche Hebel du in „Gang“ setzen musst, kannst Du dein Wunschfoto erzeugen. Als erstes solltest Du dich mit folgenden Punkten auseinandersetzen:
Was ist eine Blende?
Eine Blende stellst du ein, damit du dir Schärfe und Unschärfe in deinem Bild schaffen kannst. Je höher die Zahl, desto schärfer sind die Objekte in deinem Bild. Je kleiner die Zahl wird, desto unschärfer werden die Objekte rund um deinen fokussierten Gegenstand.
Klingt erst einmal ganz einfach, oder?
Jedoch gilt zu beachten, dass alles was auf der selben Ebene liegt (in der gleichen Position) wird auch geschärft, trotz kleiner Blende.
Mit der Blende kannst Du zudem das einfallende Licht auf deinen Sensor steuern. So kannst Du dir die Blende auf deine kleinste Grösse stellen, falls deine Umgebung ziemlich dunkel ist. Zu beachten ist allerdings hier, wenn Du das Bild ziemlich scharf haben möchtest, solltest Du die Helligkeit besser über den ISO und die Belichtungszeit regeln.
Ich selbst bin Freund vom offenblendigen Fotografieren. Meistens findest Du bei mir einen Wert von 1.8 (meine kleinstmögliche Blendenzahl) bis max. 3.5. In super Ausnahmefällen, wie Gruppenfotos (zwischen 8 und 11) oder bei Blitzbildern (ab 11), stelle ich die Blende höher.
Ansonsten reguliere ich den Rest über meine Belichtungszeit. Wenn ich zur Mittagszeit draussen bin zum Fotografieren und es scheint wirklich arg die Sonne, kann die Blende schon einmal bei 4 oder höher sein. Tatsächlich hab ich noch nie ein Bild fotografiert, was über 15 hinaus eingestellt war.
Was ist die Belichtungszeit?
Mit der Belichtungszeit regelst Du, wie viel Licht auf deinen Sensor trifft. Umso länger Du also die Zeit stellst, desto mehr Licht trifft ein und das Bild erhellt. Dabei solltest Du aber beachten, dass Du aus der Hand raus, niemals unter eine Belichtungszeit von 1/60 gehen solltest. Alles andere kann zu einem verwackelten Bild führen. Dann lohnt es sich, dass Du dir ein Stativ zur Hand nimmst oder deine Kamera abstellst und per Fernauslöser das Bild schiesst.
Wenn Du dich gerade an einem sonnigen Ort befindest, kann es sein, dass du eine Belichtungszeit von bis zu 1/8000 einstellst. Möchtest Du gern Lichter in der Nacht scharf fotografieren, lohnt es sich, ein Stativ zur Hand zu nehmen und die Belichtungszeit auf 1/2 oder 1/5 zu stellen. Das kannst Du dann aber vor Ort besser entscheiden, weil jede Lichtsituation unterschiedlich ist. Nach der Zeit bekommst du ein Händchen dafür, was Du an deiner Kamera einstellen musst, um den gewünschten Effekt zu bekommen.
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Was ist der ISO?
Als weitere wichtige Fotografie Grundlage ist es, dass Du weisst, was der ISO ist. Der ISO gibt die Lichtempfindlichkeit an. Bereits in der analogen Fotografie, wurde auf dem Film festgelegt, welche Helligkeit die Bilder später haben werden. Schwerer als heute, musste man sich bereits vor dem Einlegen des Films überlegen, wie die Lichtsituation um einen herum aussieht oder aussehen wird.
Denn einen Film „mal schnell wechseln“, dass ging damals nicht. Heute, mit der digitalen Fotografie, sieht es schon wesentlich einfacher aus. Dort gibt es in deinem Menüpunkt der Kamera direkt eine Einstellung, um den Wert anzupassen, je nachdem welche Lichtsituation Du gerade hast.
Wenn Du dich also im Hellen aufhältst, nutzt du am besten kleinere ISO-Werte. Besonders nach Sonnenaufgang und zur Mittagszeit ist meist das Fotografieren mit einem ISO 50 – 250 notwendig. Ausser natürlich, Du bist an einem sehr dunklen Tag draussen am Fotografieren zu dieser Zeit. Dann kannst Du den Regler natürlich weiter nach oben schrauben.
In dunklen Räumen oder am Abend, darf der Wert ruhig höher (ab 500) sein. Allerdings gibt es zu beachten, dass ab einem Wert in deiner Kamera das sogenannte Rauschen anfängt, sich auf dem Bild abzuzeichnen. Manche mögen es, manche nicht. Ich persönlich, lege über meine Bilder immer eine Körnung drüber, weshalb ich das Rauschen ab ISO 1000 gar nicht mal so schlimm finde.
Was mache ich mit allen 3 Fakten zusammen?
Falls Du die Fotografie Grundlagen noch nicht ganz drauf haben solltest, Du aber bereits eine Serie fotografieren möchtest, kannst Du auch in einen anderen Modus stellen. Gern benutze ich die Funktion des Blendenmodus. Dabei sage ich der Kamera, dass sie niemals unter zB. 1.8 gehen soll und den Rest steuert sie von allein.
Kann aber auch gern mal schiefgehen und sie stellt mir einen viel zu hohen ISO Wert an, den ich gar nicht möchte. Deshalb solltest Du unbedingt lernen, wieso alle 3 Faktoren voneinander abhängig sind.
Bedenke immer, wenn Du an einem Rädchen drehst, kann es sein, dass die anderen Faktoren dann nicht mehr für die korrekte Belichtung stimmen. Falls dir ein Bild mal zu dunkel oder zu hell geworden ist, kannst Du in der Nachbearbeitung auch immer noch ziemlich viel regeln. Nimm dir einfach mal deine Kamera zur Hand, fokussiere dich auf einen Gegenstand und stelle einfach mal ein wenig herum.
Fang an den Wert an der Blende zu verändern und schaue was passiert. Stelle alles wieder auf Anfang und drehe jetzt mal am Rädchen von der Belichtungszeit. Schaue was passiert. Das dann natürlich noch einmal mit dem ISO und schaue was mit dem Bild passiert.
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Übungsaufgaben
Und jetzt kommt die erste Aufgabe, alle 3 Fakten miteinander zu kombinieren. Eins der besten Fotografie Grundlagen für dich ist, dass Du dir Zeit nimmst, dass Du den logischen Schritt hinter jeder Einstellung verstehst. Für dich nun ein paar Situationen zum üben:
- Du bist auf einem Spaziergang und möchtest den Schneemann vor dir fotografieren, möchtest aber, dass der Hintergrund verschwommen ist. Was stellst du ein?
- Du bist am Abend auf einem Jahrmarkt und möchtest gern das bunte Treiben festhalten. Achtung: Hier sind gleich 2 verschiedene Möglichkeiten. Fotografiere die Menschen vor einer Schiessbude, fokussiere auf die Person, die gerade schiesst. Die Menschen drum herum sollen verschwommen sein. Als weitere Aufgabe hier: Fotografiere eine Achterbahn beim Fahren und verziehe die Lichter. Was stellst du ein?
- Du fährst auf einer Gondel durch Venedig, es ist etwas dunkler und bewölkt, und Du möchtest so viel wie möglich auf deinem Bild sichtbar machen. Was stellst du ein?
Suche dir ähnliche Situationen und übe die Einstellungen an deiner Kamera. Probiere immer wieder aus einen Wert zu verstellen und schaue was mit dem Bild passiert. Nur durch üben und fotografieren, wirst Du dir es schon bald merken können. Glaube mir, dass ist gar nicht so schwer, wie es sich am Anfang anhört.
Fotografie Grundlagen: JPEG oder RAW
Da ich meine Bilder später immer nachbearbeite, stellt sich mich überhaupt nicht die Frage, ob ich im JPEG oder im RAW Format fotografiere. Ganz am Anfang, weil ich selbst noch nicht wusste, was in der Nachbearbeitung alles möglich sein kann, fotografierte ich im JPEG. Auch, weil ich das von früheren Kameras so kannte. Schnell stellte ich dann aber fest, dass mir das RAW-Fotografieren ganz andere Aufnahmemöglichkeiten gibt.
So nimmt ein JPEG Bild gerade einmal 256 Helligkeitsabstufungen pro Farbkanal auf. Kannst Du dir vorstellen, dass ein RAW Bild mehr als 1000 Helligkeitsabstufungen und bis zu 16.384 Helligkeitsabstufungen absichert?
JPEG
Das jpeg ist schon das fertige Bild. Heisst also für dich, Du kannst später das Bild wohlmöglich nicht mehr so bearbeiten, wie du gern möchtest.
Hast Du eine ausgebrannte Stelle, durch zu helles Fotografieren?
So wirst Du die Information auch in der anschliessenden Bildbearbeitung nicht mehr zurückholen können. Möchtest du natürlich das Bild nicht mehr weiter bearbeiten, so kannst du in diesem Format fotografieren. Du hast Vorteile dadurch, dass Du einen geringeren Speicherplatz für das Absichern deiner Daten benötigst. Zudem brauchst Du Speicherkarten nur mit einer minimalen Speicherkapazität.
Am Beispiel oben kannst Du sehen, dass der Himmel zwar etwas zurückgeholt werden konnte, aber entscheidende Elemente einfach nich mehr gut aussehen. Der Himmel wirkt ein wenig unrealistisch und farblich passt es auch nicht mehr so gut. Trotzdem lässt sich das Bild noch ein wenig verändern, auch wenn Du im JPEG fotografiert hast.
Wenn Du aber aus deinem Bild mehr herausholen möchtest, solltest Du unbedingt deine Kamera in den RAW Modus stellen.
RAW
Sobald Du im RAW-Modus fotografierst, lichtest Du ein Bild mit allen Informationen ab. Heisst also für Dich, dass du im Nachgang alle möglichen, gespeicherten Informationen in der Bildbearbeitung verändern kannst.
Du kannst die Sättigung anpassen. Du kannst den richtigen Weissabgleich einstellen. Natürlich auch noch mehr Elemente.
Gerade fotografierst du in einem Kameramodus? Manchmal nimmt deine Kamera einen Wert, den sie für richtig hält, aber eigentlich gar nicht zum Bild passt. Du kannst natürlich bereits in deiner Kamera einen Wert zu deiner Umgebung einstellen. Finde ich allerdings mühsam, denn ich weiss, dass ich es im Lightroom später so anpassen kann, dass es für mich am Ende stimmt.
Fotografie Grundlagen Tipp: Kontraste lassen sich so anpassen, dass „ausgebrannte Stellen“, wie ein zu heller Himmel, sich ohne Probleme wiederherstellen lassen. Danach kannst du manchmal sogar wieder die Wolken klar im Him. Zu dunkel fotografierte Stellen, lassen sich in der Nachbearbeitung in den Tiefen und im Schwarz wieder herausarbeiten. Ausserdem kann man ein Gesicht, welches zu hell fotografiert wurde, im Maskieren-Bereich im Lightroom wiederherstellen und wieder dunkler belichten.
Im RAW Format Fotografieren bedeutet auch, dass Du zu Hause mehr Speicherplatz für deine Bilder benötigst. Das aufgenommene Bild ist in etwa 50 MB gross und kann nach einer grösseren Backpacking Reise auch schon mal über einen Gigabyte deines Speicherplatzes einnehmen. Für deine Kamera allerdings kein Problem, denn Speicherkarten* gibt es heute sogar bis zu 2TB gross zu kaufen.
Richtiges Objektiv
Ich bin mir ganz sicher, dass Du dir viele Gedanken dazu gemacht hast, welche Kamera wohl die Richtige für dich sein wird. Das weiss ich, weil es mir am Anfang auch so ging. Die wohl beste Entscheidung ist, einfach deinem Gefühl zu vertrauen und eine Kamera zu kaufen, die dir gut in der Hand liegt.
Eine, die erst einmal da ist, damit Du mit den Fotografie Grundlagen anfangen kannst. Weisst Du auch warum das erst einmal nicht so entscheidend ist? Ich bin der Meinung, dass erstens Du das Bild machst und das Du lieber in ein ordentliches Objektiv investieren solltest. Hier einmal erklärt, was es alles für Objektive am Markt zu kaufen gibt. In meinem Beitrag über meine Fotoausrüstung, findest Du alle Objektive und Kameras, die ich immer mit dabei habe.
Was ist eine Brennweite?
Die Brennweite gibt den Radius an, mit dem Du dein Bild aufnimmst. Kleine Zahlen bedeuten, dass Du viel Raum in deiner Umgebung auf das fertige Bild bekommst. Grosse Zahlen bedeuten, Du gehst ziemlich nah an dein Objekt der Begierde heran.
Dabei wirst du wenig von der Umgebung mit auf dem Bild haben. Du kennst das sicher von den Fotos, wenn jemand auf Safari ist. Meistens sind die Tiere auch immer ziemlich nah herangeholt. Mit welchem Objektiv das möglich ist, sage ich dir jetzt.
Festbrennweite
Meiner absoluter All-Time-Favorite und tatsächlich die einzigen Objektive in der digitalen Fotografie, die bei mir zu Hause im Einsatz sind. Gerade weil sie mit einer kleinen Blendenzahl ausgestattet sind und ich den Fokus damit noch besser setzen kann. Hier hab ich mich bewusst für ein 35mm* und ein 85mm entschieden.
Dies denkt am besten die Weiten ein, die ich liebe zu fotografieren. Da ich sehr gern am Menschen dran bin und in Kommunikation stehe, mag ich das 35mm einfach lieber als ein 50mm Objektiv. Du bist gezwungen dich zu bewegen, um das bestmögliche Foto zu schiessen. Anders eben, als mit einem Zoomobjektiv.
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Zoomobjektiv
Wenn Du dir eine Kamera kaufst, gibt es meistens Angebote im Handel, die ein Zoomobjektiv dabei haben. Zoom-Objektiv heissen die, weil sie einen grossen Aufnahmebereich abdecken. Ohne viel Mühe, kannst Du deinen Bildauschnitt schnell ändern und musst dich dabei nicht einmal von der Stelle bewegen. Das kann aber mitunter auch störend sein, weil Du dich nicht mit der Person auseinander setzt, die Du portraitieren möchtest.
Wenn Du in schneller Bewegung bist oder aus dem Auto heraus fotografierst, natürlich ein super Werkzeug für die Fotografie. In der Fachsprache sagt man zB. dass man mit einem 28-80 mm Zoomobjektiv ziemlich viel von deiner Umgebung aufnehmen kannst (28mm), aber auch einen Menschen oder Gegenstand ziemlich nah heranholen kannst (80mm).
Teleobjektiv
Sicher kennst Du diese langen Objektive vom Sportbereich oder aus der Safari? Ähnlich wie bei einem Fernglas, kannst Du dir dein Objekt der Begierde heranholen und es fotografieren. Mit einem Teleobjektiv kannst Du ein besonders schönes Bokeh (Tiefenunschärfe) schaffen. Meist ist es so, dass Du für die Aufnahme deines Bildes ein Stativ zur Hand nehmen solltest, weil besonders bei Teleobjektiven die Rate zu verwackelten Bildern sehr hoch ist. Ab einer Brennweite von etwa 60mm spricht man bereits von einem Teleobjektiv.
Mit meinem 85mm Objektiv* von Sony, kann ich noch sehr gut ohne Stativ arbeiten, auch weil es gerade einmal 371 Gramm wiegt. Dazu ist auch deine Einstellung von Blende und Belichtungszeit ziemlich interessant. Je höher die Belichtungszeit und je kleiner die Blende ist, desto besser die Aufnahme ohne Verwackelung.
Macro Objektiv
Diese Objektive sind im besonderen in der Blumen- oder Minitierfotografie sehr interessant. Selbst das kleinste Detail, kannst Du gut einfangen. Wenn Du versuchst, ein Krabbeltier auf einer Blume mal mit deiner Festbrennweite zu fotografieren, kann es passieren, dass das Objekt nicht mehr scharf stellt.
Das Macro Objektiv ist im speziellen Fall dafür ausgelegt, auch in einem extremen Nahbereich noch zu fokussieren. Hier solltest Du schauen, dass Du mit einer geschlosseneren Blende arbeitest. Schnell kann es passieren, dass dir die Aufnahme verwackelt. Das Macro Objektiv ist ziemlich empfindlich und arbeitet auch schon bei 2.8 Blendeneinstellung mit einem schönen Bokeh.
Fokuspunkte richtig setzen
Als weitere wichtige Grundlage der Fotografie finde ich, sollten wir das Thema Fokuspunkte genauer unter die Lupe nehmen. Es gibt Einsteigerkameras, die haben 12 Fokuspunkte und es gibt welche, so wie meine, die hat 637 Fokuspunkte. Ob man die auch wirklich alle braucht, das sei einfach mal dahingestellt.
In meiner Einstellung ist in den meisten Fällen erst einmal die Mitte ausgewählt, wechsle während des Fotografierens aber einfach immer hin und her. Damit kann ich garantieren, dass ich mein gewünschtes Objekt auch richtig in Szene setzen kann. So schaffe ich es, auch mit Hilfe einer geringen Blendenstufe, dass ich es scharf habe und rundherum ist es unscharf.
Spiele mit Vorder- und Hintergrund. Lass Gegenstände in dein Bild einfliessen, die aber eher eine Nebenrolle einnehmen. Dies schaffst du besonders gut, wenn du den einen Teil unscharf fotografierst und das Objekt, was die Hauptrolle spielt, stellst du scharf, indem du den Fokus darauf legst.
Fotografie Grundlagen: Den richtigen Winkel nutzen
Vergiss es, dass du das Foto einfach aus deiner normalen Sichtposition schiesst. Benutze einen anderen Winkel, damit du mehr Magie ins Bild bringst. Durch den Wechsel in einer andere Perspektive, regst du das Auge des Betrachters an und es entsteht eine neue Sichtweise auf das Objekt.
Stelle dich auf Zehenspitzen oder auf ein Dach, damit du aus einer Art Vogelperspektive fotografierst. Ein Porträt eines Menschen kann allerdings ziemlich breit wirken. Achte darauf, dass dein Bild nicht zu stark verzogen wird. Auf dem Bild links, habe ich mich bewusst auf die Strukturen der Strasse fokussiert. Der besondere Winkel, mit dem ich das Bild fotografiert habe, lädt mich als Betrachter dazu ein, dass ich überlege, wie diese Strasse wohl weitergehen mag.
Hocke dich runter und nehme somit die Froschperspektive ein. Kein Mensch geht gebückt durch die Welt, weshalb das in die Hocke gehen, spannend und aufregend für das Auge ist. Im Foto rechts, habe ich aus der Froschperspektive fotografiert und gleich das Licht der Sonne als Gegenlichtaufnahme perfekt in Szene gesetzt.
Die verschiedenen Dächerlinien, zeigen meinem Auge auf, wo es alles im Bild hinschauen soll. Das untere Dach lenkt mich automatisch zum Fenster im mittlerem Gebäude. Mag da wohl gleich jemand rausschauen? Das runde Gebäude und das linke Haus bilden an der oberen Ecke ein „V“ und lenken meinen Blick automatisch auf die Spitze des Falkenturms.
Aus dem Bauch heraus
Auch möglich ist, dass Du deine Kamera auf Höhe deines Bauchnabels bringst und von dort aus ein Foto machst. Ein absoluter Fotografie Grundlagen Tipp, den nicht jeder weiss! Denn selbst wenn das Bild schief ist, kannst Du es in der Nachbearbeitung einfach wieder begradigen und zuschneiden.
Gewöhne dir ab, Frontal zu fotografieren.
Stelle dich immer ein wenig mehr nach rechts oder links zu dem Teil, den du fotografieren möchtest. Gehe leicht in die Knie oder bewege dich. Wenn Du etwas gesehen hast, was du einfangen möchtest, dann packe deine Kamera vors Auge und fang an dich zu bewegen. Wenn Du findest, das jener Winkel spannend ist: Löse aus. Bei einem spannenden Winkel, lenkt es meinen Blick automatisch. Das frontale Fotografieren allerdings, wirkt sehr platt. Zu oft gesehen oder zu normal.
Warum wirkt aber dieses Bild nicht flach und platt? Genau! Trotz dessen ich aus einer, ich sag mal, fast frontalen Pose fotografiert habe, wirkt das Bild nicht langeweilig. Durch die hinteren Winkekatzen in der Reihe, wird die Reihe einfach weitergeführt. Wären die nicht dahinter, wäre es ganz sicher nur ein langweiliges Bild aus Bangkok.
Ich habe die Winkekatzen im Vordergrund anfokussiert, wobei der Hintergrund sich automatisch unscharf stellt. das Foto wurde bei einer Blende von 1.4 aufgenommen und alle Bereiche auf einer Ebene werden automatisch auch scharf, auch wenn ich nur die Katze in der Mitte fokussiert habe.
Nutze Linien zur Hilfe
Ein gutes Beispiel, um Strukturen und Linien aus der Natur zu nutzen, ist eine Allee mit einer Strasse. Gehe dazu in die Froschperspektive, also gehe in die Hocke. Versuche am Besten mittig zu sein, damit du rechts und links den gleichen Abstand hast. Das Auge des Betrachters wird automatisch eingesogen und durch die Linien & Strukturen gelenkt.
Nutze alle möglichen Strukturen oder Linien zur Hilfe, um zu lenken. Du kannst damit auf ein bestimmtes Objekt hindeuten oder den Gedanken offen spielen lassen, wo diese Strasse wohl hinführen mag. Was sich hinter dem versteckt und wie der Weg weiterverläuft. Rege deinen Betrachter an, dass er sich mit deinem Bild beschäftigen möchte.
Das er sofort Interesse zeigt, was sich hinter dem Berg oder nach dem sehenden Horizont befindet. Andere Möglichkeit ist, dass Du einfach mal nach oben fotografierst und das Gebäude anschneidest. Nutze die verschiedenen Häuserdächer oder -wände als Linienführung in deinem Bild. Rahme etwas damit ein, wie Du auf dem Bild unten sehen kannst.
Wenn du nach noch mehr Fotografie Tipps suchst, solltest du mal hier klicken:
- 5 Tipps für Gegenlichtaufnahmen: Für mehr Lebendigkeit in deinen Fotos
- Streetfotografie: Tipps und Tricks, wie dir bessere Streetfotos gelingen
- Porträtfotografie: Wie fotografiere ich ein Porträt von einem Menschen? 5 hilfreiche Tipps vom Profi
Was meinst Du? Fühlst Du dich nun sicher im Bereich der Fotografie Grundlagen? Übst Du fleissig mit meinen Tipps und was konntest Du dir schon alles beibringen? Fehlen Dir noch wichtige Informationen für die Fotografie Grundlagen? Schreib es mir in die Kommentare.
4 comments
Hallo,
danke für die Tipps. Du schreibst, dass du immer mit einer offenen Blende fotografierst. Mit welcher Blende arbeitest du dann bei Landschaften. Ich habe in anderen Tipps gelesen, dass dann die Blende 11 angebracht ist.
Liebe Grüße
Thomas
Hi Thomas
Also ich kann sagen, dass ich, wenn ich überhaupt klassische Landschaftsaufnahmen mache, meistens trotzdem sehr offenblendig (zwischen 1.8 & 4) fotografiere. Ich schätze, dass diese Blendenregeln überholungswürdig sind und ich persönlich versteife mich auch nicht darauf. Lass dein Bauchgefühl und Intuition darüber entscheiden, was du gut findest und welchen Look du persönlich für dich magst. Probier einfach mal aus, worauf du Lust hast und verändere einfach mal deine Blende bei dem selben Motiv. Vergleiche zu Hause auf deinem PC, was dir besser gefällt.
Was sind deine liebsten Objektive?
Liebe Grüsse, Lisa
Hallo Lisa,
das ist gute Idee.
Aktuell habe ich meistens das RF 24-105mm F4 im Einsatz. Dazu noch ein 50mm F1.8
An meiner anderen Kamera liebe ich das EF 24-70mm 1,2,8
Herzliche Grüße
Thomas
Hi Thomas
Na das sind doch schon mal 3 ganz gute Objektive, für die verschiedensten Situationen. Jetzt kommt es natürlich noch darauf an, wie du sie einsetzt und mit deiner Umgebung „spielst“.
Lieben Gruss